
Was tun bei Verdacht auf ADHS oder Autismus?
Der erste Schritt: Besuch beim Kinderarzt
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Kind ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) oder Autismus haben könnte, ist der erste Weg immer zum Kinderarzt. Dort werden Voruntersuchungen durchgeführt und Überweisungen zu Therapeuten, Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) oder anderen spezialisierten Instituten ausgestellt.
Vielleicht hast du gelesen, dass wir eher schlechte Erfahrungen mit unserem Kinderarzt gemacht haben. Ja, das kommt leider immer wieder vor. Es wird oft berichtet, dass Kinderärzte solche Anliegen nicht ernst genug nehmen und mit einem Lächeln abtun. Sollte das der Fall sein und du dich unverstanden fühlen, suche dir einen anderen Kinderarzt. Erläutere vorab genau, worum es geht und was dein Verdacht ist. Schon bei der Anmeldung wirst du ein Gefühl dafür bekommen, ob der Kinderarzt das Thema Neurodivergenz ernst nimmt.
Elternberatungsstelle und erste Untersuchungen
Unser Weg begann bei einer Elternberatungsstelle, denn wir wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, was los sein könnte. Es folgten Gespräche mit uns und unserem Sohn sowie das Ausfüllen vieler Fragebögen, darunter DISYPS-III. Ein IQ-Test nach KABC-II, basierend auf dem sogenannten CHC-Modell, wurde ebenfalls durchgeführt. Dieser ist unglaublich wichtig für alle weiteren Anträge! Man stellte fest, dass unser Sohn überdurchschnittlich intelligent ist, aber auch, dass noch etwas anderes vorliegt.
Der Weg zum SPZ und die Diagnose
Nach langer Wartezeit stellten wir uns beim SPZ vor. Noch bei der ersten Vorstellung meinte man: „Haben Sie schon mal daran gedacht, dass Ihr Sohn Autist sein könnte?“ Nein, natürlich nicht, denn unser Wissen über Autismus war bis dahin sehr begrenzt. Wir dachten immer an Filme wie BenX oder Gilbert Grape in Verbindung mit Autismus. Doch Autismus ist viel mehr als das. Ein halbes Jahr später hatten wir dann Gewissheit: Unser Sohn hat das Asperger-Syndrom, eine Form der Autismus-Spektrum-Störung (ASS).
Was kann ich euch raten?
- Erster Schritt zum Kinderarzt: Dieser wird euch an eine der folgenden Institute überweisen:
- Psychologen, die auf das Thema spezialisiert sind. Informiert euch vorab genau darüber.
- Universitätskliniken, die in manchen Orten eine Diagnose stellen.
- SPZ (Sozialpädiatrische Zentren).
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Spezielle Zentren für seelische Gesundheit.