Unsere Kinder

Wie läuft der Weg zur Diagnose ab?

Unsere persönliche Erfahrung mit ADHS und Autismus

Ich möchte euch von zwei Wegen berichten, die wir aus eigener Erfahrung kennen. Unser Sohn erhielt im Alter von 7 Jahren die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung (ASS), und unsere Tochter bekam einige Monate später mit 17 Jahren die Diagnose ADHS.

Diagnose unseres Sohnes

Warum ich keine Namen verwende und immer nur "Sohn" oder "Tochter" schreibe? Zum Schutz der Privatsphäre – die Namen unserer Kinder gehören hier nicht hin 😊.

Wie bereits erwähnt, wurde bei der Erziehungsberatungsstelle ein IQ-Test durchgeführt. Da dieser Test nicht älter als 12 Monate war, als wir uns im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) vorstellten, musste er nicht wiederholt werden. Die Untersuchungen im SPZ begannen mit einigen Bewegungsuntersuchungen wie auf einer Linie laufen, rückwärtsgehen, schreiben oder malen sowie Arm- und Beinbewegungen. Auch eine Blutabnahme wurde vorgenommen. Nachdem die Ergebnisse ausgewertet waren, folgte das erste Gespräch.

Ich erinnere mich noch genau: Am gleichen Tag war Karneval in der Schule, deshalb fuhren wir verkleidet zum SPZ. Unser Sohn stellte sich als Professor vor und fragte, warum die Gardinen in den Räumen unterschiedliche Farben hatten – das musste er natürlich auch in anderen Räumen überprüfen. Nachdem wir ein wenig erzählt hatten und die Ärztin unseren Sohn beobachtete, kam schnell der Satz: "Haben Sie schon daran gedacht, dass Ihr Sohn Autist sein könnte?" Danach endete das erste Gespräch und wir gingen nach Hause. Es folgten weitere Fragebögen und einige Gespräche mit und ohne unseren Sohn. Vor Ort wurden Spiele gespielt und unterschwellige Fragen gestellt. Ein halbes Jahr später erhielten wir die Diagnose: Autismus-Spektrum-Störung, genauer gesagt das Asperger-Syndrom.

Diagnose unserer Tochter

Bei unserer Tochter lief alles ganz anders ab. Niemand hatte eine Idee, warum sie plötzlich nicht mehr zur Schule wollte, aufhörte zu essen und was der eigentliche Grund dafür war. Sie fand eine sehr gute systemische Therapeutin, die ihr durch Gespräche half. Doch dann gab es plötzlich wieder einen Rückfall. Schule, Einkaufen, Tanzen – alles, was sie liebte, konnte sie nicht mehr machen. Ihre Batterien waren auf null. Also wurde sie zu einer Kinder- und Jugendpsychologin überwiesen. Dort wurde ebenfalls ein IQ-Test durchgeführt, viele Fragebögen ausgefüllt und in Gesprächen schnell klar: Unsere Tochter ist neurodivergent, in ihrem Fall ADHS.

Fazit: Der Weg durch die Diagnostik

Ihr seht also, dass der Weg durch die Diagnostik sehr unterschiedlich verlaufen kann. Ja, es sind viele Termine notwendig und oft ist Überredungskunst gefragt, um die Termine wahrnehmen zu können, aber es ist von großer Bedeutung. Ohne diese Abklärung kann keine weitere Hilfe erfolgen. Wenn dies bedeutet, dass ihr euer Leben anpassen und ändern müsst, ist es dennoch unerlässlich. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn ein Kind im Autismus- oder ADHS-Burnout endet. Informiert euch im Voraus, wo ihr die Diagnostik durchführen lassen möchtet. Auch eine zweite Meinung kann oft sinnvoll sein.

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